TV – The Walking Dead

Das Fernsehen ist tot. Niemand unter 30 sieht mehr fern. TV-Spots erreichen niemanden mehr. Jugendliche bzw. die Generation Y sehen nur noch Youtube. Diese Aussagen sind so falsch, wie sie alt sind.

 

Richtig ist: die Anzahl der Kanäle hat sich vervielfacht und die Sendungen mit über 10 Mio. Zuschauern sind rar gesät und entfallen nur noch auf Fußball-Länderspiele und Tatort-Sendungen. Von daher müssen die TV-Vermarkter an den Werbesekundenpreisen mächtig drehen, um nicht überdreht aus dem Budget-Karussel zu fliegen.

 

Abgesehen davon bietet kein Medium einen solch schnellen Reichweitenaufbau und eine solche Markenemotionalisierung wie TV.

 

Bester Beleg dafür: bedeutende Unternehmen, die ihre Geschäftsabschlüsse im Internet tätigen geben den Löwenanteil ihrer Werbeausgaben in TV aus. Marken wie Amazon, Check24, 1&1 oder trivago stecken dabei jährlich mehr als 100 Mio. Euro in TV. Warum sollten sie das tun, wenn niemand mehr TV sieht? Wenn sie doch mit einer breitangelegten Internetkampagne den Medienbruch umgehen könnten, und direkt vom Banner oder Branded Content via Mausklick auf ihre Website führen könnten.

 

Kein Wunder, der Fernseher ist auch 2016 mit über 3 Stunden das meistgenutzte Medium, während es das Internet nur auf eine Stunde und zwanzig Minuten bringt. Auch die Generation Y sieht noch immer fleißig fern. So geben rund 80% aller Jugendlichen im Alter von 14 bis 19 an, täglich oder fast täglich fern zu sehen, um ihre Lieblingssoap, ihre heißgeliebte Serie oder angesagte Shows anzusehen. Die besondere Eigenschaft dieser Zielgruppe ist, dass sie während dem Fernsehkonsum noch mit mindestens einem, manchmal sogar mit zwei weiteren Devices (Second and Third Screen) zu Gange sind – ein Potenzial, das man nur clever für sich nutzen muss.

 

Hinzu kommt ein psychologischer Faktor, den wir als Werbeagentur schon mehrfach in Marktforschungen unserer Kunden widergespiegelt bekommen haben: eine Marke, die auf die TV-Bühne springt, wird größer und seriöser wahrgenommen, als ein Unternehmen, das nur im Internet wirbt.

 

Nach wie vor gilt: Wer eine breite Käuferschaft ansprechen möchte, sei es um die Bekanntheit zu steigern, den Abverkauf anzukurbeln oder Markenaufbau oder eine Imagekorrektur zu betreiben, kommt an TV-Werbung auch heutzutage nicht lebend vorbei. Selbst der größte Social Media-Gigant Facebook bedient sich dem TV-Spot-Format, wenn er wie im aktuellen Fall, breitenwirksam eine Imagekorrektur vornehmen muss. Allerdings müssen sich die TV-Vermarkter aufgrund erodierender Zuschauerzahlen.

 

Unsere Überzeugung ist: das Ziel, die Zielgruppe, deren Mediennutzungsverhalten, die Botschaft und die Geschwindigkeit (manchmal auch das Budget) bestimmen die Medienauswahl. Nicht, wie lange das Medium schon oder erst am Markt ist.

 

http://www.internetworld.de/e-commerce/werbung/investieren-e-commerce-firmen-in-tv-werbung-937728.html

http://meedia.de/2017/02/01/deutsche-nutzten-2016-ueber-zehn-stunden-pro-tag-medien-meistens-tv-und-radio/

http://www.mpfs.de/studien/jim-studie/2015/