Bullshit-Twingo

Kennen Sie das?

Ganzheitliche und nachhaltige Kommunikationsansätze mit differenzierender 360-Grad-Kommunikation, die nachhaltig Werte aufbaut, indem Zielgruppen bewegt werden, weil unsere kreativen Ideen auf das Herz der Kunde zielen und das Portemonnaie treffen und das alles, weil wir an Marken glauben, die schließlich Wertschöpfung für Unternehmen generieren – auch nachhaltig – versteht sich; und so weiter und so fort.

 

Alles schon gehört? Sehr oft, wie? Wahlweise mit alternativem Satzbau.

 

Schön.

Schön nichtssagend.
So wie Automobilwerbung, die munter seit Jahrzehnten modernes Design und ein dynamisches Fahrgefühl propagiert. Kann sich ja keiner wehren.
Und da ist das Problem.

 

Wissen Sie warum das gefühlt dennoch 102 von 100 Agenturen diese Floskeln breittreten? Weil es wie das dynamische Fahrgefühl, ein subjektives Empfinden ist und – noch viel wichtiger – weil man es nicht messen kann. Und somit auch nicht widerlegen.

 

Und dieses Problem haben derzeit noch die rund 200 Marken in Deutschland, die dem heiligen Gral der nachvollziehbaren, kanalübergreifenden, mit Vergleichskoeffizienten versehenen Werbeeffizienzmessung hinterherlaufen (müssen), weil es entweder das Auditing, der Vorstand  oder das Controlling verlangen.

 

Und so fahren alle weiter mit diesen Formulierungen fröhlich an den Kunden vorbei. Aber in einer Geschwindigkeit, dass man keinen Knollen riskiert und somit gewähren darf. Natürlich zahlt jede Maßnahme in eine Marke ein, aber ist das ein entscheidender Punkt im Briefing? Ist er messbar?

 

Sagen wir mal mit Wohlwollen: sehr übergreifend. Spannend wird es, wenn man tiefer geht. Wenn (sofern möglich) messbare Parameter ins Spiel kommen, wie z. B. direkte Reaktionen und Verkaufseffekte, erzielte Eroberungsquote oder ein qualifiziertes Feedback aus der Vertriebsorganisation.

 

Das ist nicht immer bequem (auch nicht für uns).

Aber eben unser Anspruch.